intrude (into)
[intru:d] hineinzwängen; eindringen; (sich) eindrängen (into in)
Der Begriff der Sicherheit erscheint mir als ein künstliches Konstrukt. Wir glauben »sicher zu
sein«, bis etwas geschieht, was bis dahin jenseits unseres Vorstellungsvermögens lag.
Eine Gefahr dringt in unsere Wahrnehmungswelt ein und zwingt sie zur Veränderung.
Gefahren sind oft abstrakter Natur. Dennoch werden sie als reale Bedrohung empfunden.
So entstehen »Phantom-Ängste«, die sich von konkreten, aber weit mehr noch von diffusen
Szenarien nähren, die sich selbst in ständig neuen Variationen reproduzieren. Dadurch entsteht
das Gefühl subjektiver Bedrohung, die nun von beiden Seiten – von außen und von innen –
zu kommen scheint. Sicherheit wird so zu einer unerreichbaren Illusion.
In meiner Arbeit untersuche ich das Terrain zwischen Gefahr und Kontrolle, Sicherheit und Freiheit:
Begriffe, die einander bedingen und ineinandergreifen. Dabei geht es mir darum, mich dieser
Grauzone fotografisch anzunähern, indem ich ein assoziatives Geflecht von Bildern kreiere.
Ich zeige Instrumente und Apparaturen der Kontrolle und Sicherheit und lege Zeichen der
Durchdringung frei, die durch die Loslösung aus ihrem ursprünglichen Kontext etwas Bedrohliches
bekommen. Ich spiele mit der Irritation: Eliminiere Orientierungspunkte, verfremde Situationen
und zeige Spuren von Handlungen, deren Intention und Wirkung undurchsichtig und ungewiss
bleiben. So könnte jeder Aspekt beim Wechsel der Wahrnehmungsperspektive auch eine andere,
in vielen Fällen beklemmend verunsichernde Wirkung im Betrachter auslösen.
Ein schwarzer Block etwa, von dünnen Ästen gestützt, symbolisiert eine erdrückende und
unkonkrete Gefahr einerseits, irrationale Handlungen und einen fragwürdigen Aktionismus auf
der anderen Seite: Zu behaupten, die Bedrohung sei unter Kontrolle, erscheint als nicht lange
aufrechtzuerhaltende Täuschung. |